Faire Arbeitsbedingungen: Verantwortung tragen, Zukunft gestalten

Geht es um Nachhaltigkeit in der Modeindustrie, betrifft das nicht nur Stoffe und Co., sondern ebenso Produktionsmethoden und Arbeitsbedingungen. Dabei stellt der Fokus auf Nachhaltigkeit weit mehr als nur einen Trend dar – es geht vielmehr um ein Statement. Mit dem Kauf eines Kleidungsstücks entscheidet man nicht nur über den persönlichen Stil, sondern ebenso darüber, ob man Umweltbewusstsein, ethisches Handeln und soziale Gerechtigkeit fördern möchte. In der Modeindustrie rücken faire Arbeitsbedingungen mehr in den Fokus – und das tut auch dieser Blogartikel.

Was genau bedeuten faire Arbeitsbedingungen in der Modebranche?

Um Arbeitsbedingungen als fair und nachhaltig deklarieren zu können, müssen sie verschiedene Anforderungen erfüllen. Das gilt über die gesamte Produktionskette der Modeindustrie hinweg – beginnend beim Anbau der nötigen Rohstoffe wie Bio-Baumwolle über deren Verarbeitung bis hin zum Verkauf. Das ist auch deshalb wichtig, da die in Europa verkaufte Kleidung mehrheitlich in Entwicklungsländern produziert wird. Die folgenden Bedingungen in der Bekleidungsindustrie unterstützen eine gerechte Produktion:

  • Löhne: Den Arbeitern muss durch eine existenzsichernde Entlohnung eine allgemeine Grundversorgung ermöglicht werden. Sie muss ausreichen, um ein menschenwürdiges Leben im jeweiligen Land zu finanzieren.
  • Arbeitszeit: Nicht ohne Grund gibt es hierzulande das Arbeitsrecht, welches vorgibt, wie viele Stunden Arbeit am Tag zulässig sind. Klar definierte Arbeitszeiten sind elementar, um die Gesundheit zu erhalten. Gegebenenfalls anfallende, kurzfristige Überstunden müssen ausbezahlt oder durch Freizeit ausgeglichen werden.
  • Sicherheit: Die Prozesse der Produktion dürfen für die Arbeiterinnen und Arbeiter an keiner Stelle eine erhöhte Gesundheitsgefährdung darstellen. Die Gewinnung der Rohstoffe sollte demnach nur auf sicheren Wegen erfolgen und frei von Pestiziden und Co. sein. Auch bei der Verarbeitung darf keine Gefahr von chemischen Dämpfen oder Ähnlichem ausgehen.
  • Geschlechtergleichheit: Gerechtigkeit bedeutet auch, dass für die gleiche Arbeit identische Gehälter gezahlt werden – unabhängig davon, ob sie von einem Mann oder einer Frau verrichtet wird.
  • Freiwilligkeit: Ebenso wichtig ist, dass ausschliesslich Erwachsene bei der Textilherstellung mitarbeiten und dies aus freien Stücken tun – in einer fairen Arbeitsumgebung ist weder für Zwangsarbeit noch Kinderarbeit Platz.
  • Gewerkschaftsrechte: Auch das Eintreten für die eigenen Rechte, ohne Angst um den Arbeitsplatz haben zu müssen, ist ein zentrales Element einer unterstützenswerten Produktion.
  • Transparenz: Nicht zuletzt ist es nur fair, den Verbraucherinnen und Verbrauchern offen darzulegen, woher ihre Kleidung kommt. So fällt ihnen die Entscheidung leichter, ob sie die Produktionsmethoden und den Umgang mit den Arbeitskräften unterstützen möchten oder eben nicht.

Für sämtliche Bereiche der Herstellung und allgemeinen Bedingungen der Arbeitswelt gibt es Sozialstandards und Normen. In den Produktionsländern –  insbesondere von Fast Fashion –  werden diese jedoch noch viel zu selten eingehalten. Stattdessen stehen Kinderarbeit, Hungerlöhne, Zwangsarbeit, fehlende (soziale wie gesundheitliche) Absicherung und Diskriminierung an der Tagesordnung vieler Produktionsstätten der gegenwärtigen Modeindustrie.

Besserung lässt sich nur durch ein effektiveres Zusammenspiel aller beteiligten Institutionen sowie ein gesteigertes Bewusstsein schaffen. Und genau daran möchten wir durch die Faedah Collection mitwirken und unterstützen Marken, die mit Sorgfalt auf die Arbeitsbedingungen ihrer Arbeitskräfte achten.

Das Zusammenspiel von Arbeitsbedingungen und Nachhaltigkeit

Bei Nachhaltigkeit in der Textilindustrie denken viele an die Verwendung nachwachsender Rohstoffe, einen geringen Ressourcenverbrauch und eine Abbaubarkeit der Kleidung – was allesamt nicht von der Hand zu weisen ist. Faire Arbeitsbedingungen gehören aber ebenso dazu. Die Ausbeutung der Arbeitskräfte ist nicht mit nachhaltiger Bekleidung vereinbar. Wer Wert darauf legt, dass die eigene Kleidung verantwortungsbewussten Quellen entstammt, betrachtet am besten, ob die jeweiligen Marken und Anbieter transparent sind – und hält Ausschau nach Zertifizierungen. Der Support kleiner Betriebe, vor allem in Entwicklungsländern, kann für die Menschen vor Ort eine massgebliche Unterstützung sein.

Faire Sache: die Marken bei Faedah Collection

Auf welche Weise gerechte Arbeitsbedingungen umgesetzt werden, kann von Fall zu Fall unterschiedlich aussehen. Wie sich die bei uns erhältlichen Marken in diesem Bereich stark machen? Beispielsweise so: Bei Indigo Luna freut sich das weitestgehend weibliche Team über faire Löhne sowie sichere Arbeitsbedingungen in einem angenehmen Arbeitsklima. Auch Yinside Yoga möchte mit der Produktion weder Mensch noch Planet schaden und fördert die lokale Wirtschaft. APU KUNTUR setzt das selbst definierte Ziel um, Frauen ein gutes Einkommen zu ermöglichen. Den Fair-Trade-Richtlinien entsprechend zahlt das Unternehmen nicht nur faire Löhne, sondern versorgt seine Arbeiterinnen und Arbeiter zusätzlich mit guten Sozialleistungen und einer gemeinsamen Verpflegung.

Ein Ausblick in eine faire Zukunft

Damit Ausbeutung und Ungerechtigkeit künftig keinen Platz mehr in der Modeindustrie haben, bedarf es eines Umdenkens bei den Verbraucherinnen und Verbrauchern. Durch jeden einzelnen Kauf tragen sie Verantwortung und haben die Möglichkeit, etwas zu verändern. Wer sich bewusst für nachhaltige Kleidung aus einer fairen Produktionskette entscheidet, fördert eine gerechtere Wirtschaft, anstatt Ausnutzung zu unterstützen. Faire Arbeitsbedingungen sind kein Luxus, sondern ein Menschenrecht – auch in der Modebranche. Darüber hinaus überzeugt entsprechende Kleidung in der Regel durch bessere Qualität und lange Tragbarkeit. So wie die Produkte der Faedah Collection.

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