Recycelte Fasern: Ein Schlüssel zu nachhaltiger Mode

Umwelt- und Verantwortungsbewusstsein rücken als gesellschaftliche Werte immer weiter in den Fokus und so gewinnt die Ressourcenschonung in der Modebranche an Bedeutung. Diese lässt sich auf unterschiedliche Art und Weise umsetzen. Ein Weg ist die Nutzung dessen, was ohnehin da ist, aber nicht mehr gebraucht wird - in Form von recycelten Fasern. Mit dem Vorgehen des Textilrecyclings können die Umweltauswirkungen der Textilindustrie zielsicher reduziert werden - oder? Dieser Blogartikel widmet sich Vorteilen, Herausforderungen und weiteren interessanten Fakten des Textilrecyclings.

Notwendigkeit und Probleme beim Recyceln von Bekleidungsfasern

Die Modebranche gehört zu den Spitzenreitern, wenn es um die Menge der notwendigen Ressourcen geht - sei es der Flächenanbau für Baumwolle, der Wasserverbrauch fürs Färben und Co. oder der Ausstoss von Treibhausgasen. Über fünf Prozent der globalen Emissionen sind auf die Herstellung neuer Kleidung zurückzuführen. Besonders bedenklich daran ist, dass eine Vielzahl der hergestellten Kleidungsstücke gar nicht oder nur kurz getragen wird, bevor sie entsorgt wird. Es sind Millionen Tonnen an Kleidung, die Jahr für Jahr auf Mülldeponien oder in Verbrennungsanlagen landen. Der Anteil an Kleidung, die recycelt wird, ist noch immer verschwindend gering.

Dabei würde das Recycling ebendieser Kleidung helfen, die Auswirkungen auf die Umwelt zu reduzieren, oder? Im Prinzip schon, aber das Ganze ist an verschiedene Herausforderungen gebunden. Ein Grund ist die fehlende Trennung der unterschiedlichen Anziehsachen, denn eine Einheitlichkeit von synthetischen oder Naturfasern ist bei vielen Recycling-Technologien die Voraussetzung. Hinzu kommt, dass die Prozesse und Verfahren zum Recycling bei den Unmengen entsorgter Kleidung kaum noch hinterherkommen. Nicht selten benötigen sie darüber hinaus selbst Chemikalien und sind aus diesem Grund trotz des nachhaltigen Gedankens nicht zwangsläufig umweltschonend. Auch das Färben kann mit hohem Aufwand verknüpft sein, wenn zuerst eine Entfärbung der Recyclingfasern stattfinden muss.

Recyclingtechnologien: Wie läuft der Recyclingprozess von Kleidung ab?

Im Grunde basiert Textilrecycling auf zwei unterschiedlichen Verfahren, für die beide eine vorherige Sortierung und ggf. eine Aufbereitung notwendig sind - beispielsweise nach Wolle, Baumwolle oder Polyester. Im Anschluss erfolgt das mechanische Recycling oder die Depolymerisierung.

  • Mechanisches Recycling: Diese Art des Recyclings macht den grössten Teil aus und verarbeitet Textilabfälle weiter - allerdings entstehen mehrheitlich keine neuen Kleidungsstücke, sondern Putzlappen, Dämmmaterial oder Ähnliches. Bei dem Prozess wird die Kleidung auf mechanischem Weg zerkleinert, beispielsweise zerrissen. Sowohl der Energieaufwand als auch der Einsatz chemischer Zusätze sind in der Regel überschaubar.
  • Depolymerisierung: Hierbei werden geeignete synthetische Faserarten der Textilabfälle chemisch aufgesplittet. Die chemischen Verbindungen werden danach erneut für die Produktion von Kleidungsstücken eingesetzt. Daher wird die Depolymerisierung auch als chemisches Recycling bezeichnet. Das Verfahren trägt dazu bei, Recyclingfasern zu gewinnen, die sich gut spinnen lassen und eine hohe Qualität mitbringen - in Abhängigkeit vom Ausgangsmaterial. In der industriellen Produktion macht das Verfahren bislang nur einen Bruchteil aus.


Die Basis: Was wird recycelt?

Kleidung aus Recyclingfasern basiert längst nicht immer auf entsorgten Kleidungsstücken oder Stoffresten aus Überschüssen. Die Bandbreite an Möglichkeiten, woraus Recyclingfasern gewonnen werden können, erweitert sich stetig. So bestehen recycelte Hosen, T-Shirts und Co. mittlerweile auch mal aus kaputten Fischernetzen, Plastikabfällen wie alten PET-Flaschen oder sogar pflanzlichen Abfällen wie Orangeschalen oder Bananenfasern. Auf diese Weise wird die „Resteverwertung“ optimiert und es können sämtliche Kleidungsstücke durch recycelte Materialien hergestellt werden.

Recycling und Greenwashing

Im Zuge des wachsenden Bewusstseins für mehr Nachhaltigkeit in der Modeindustrie legen auch Verbraucherinnen und Verbraucher immer häufiger Wert auf Kennzeichnungen der Artikel als recycelt oder nachhaltig. Hier ist jedoch besondere Aufmerksamkeit gefragt, da es leider oft vorkommt, dass Anbieter sogenanntes Greenwashing betreiben. Das bedeutet, dass sie ihre Produkte zwar als recycelt und nachhaltig deklarieren, der tatsächliche Anteil an Recyclingfasern aber sehr gering ausfällt. Achte daher auf Zertifikate und eine transparente Darstellung der Materialien.

Recycling & Nachhaltigkeit - was ist zu beachten?

Auch wenn die Prozesse des Recyclings noch nicht restlos ausgefeilt sind, ist es sinnvoll, Hinweise in der Kleidung zu berücksichtigen - und die Details zurückzuverfolgen. Darüber hinaus sollte auf hochwertige Kleidung aus fairen Produktionsstätten geachtet werden. Wenn man feststellt, dass man Kleidung besitzt, die nur im Schrank hängt, kann dieser in Form von Second Hand oder Upcycling womöglich ein neues Leben geschenkt werden. Wer sich für das Spenden der Kleidung entscheidet, trennt diese bestenfalls.

Es gibt viele Wege, nachhaltig zu agieren. Recycling vermag es, Ressourcen, wie Energie und Wasser, einzusparen. Zudem können der Einsatz von Chemikalien reduziert und CO₂-Emissionen vermieden werden. Allerdings nur mit entsprechend ausgefeilter Technik und Aufbereitung. Die Marken der Faedah Collection schonen unseren Planeten auf unterschiedliche Art und Weise - etwa durch verantwortungsbewusste Naturfasern oder besonders sanfte Färbemassnahmen. Entdecke unsere Auswahl an nachhaltiger und hochwertiger Kleidung!

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